Mit einem Nachbarn habe ich mich heute über Kaugummis unterhalten und schnell kam das Gespräch auf Bazooka Joes. Das waren in den 190er Jahren beliebte Kaugummis, unförmig, rosa und mit schön künstlichem Aroma. Tatsächlich stammt der typische Bazooka-Joe-Geschmack von künstlichem Salicylsäuremethylester. Man kann es auch Wintergrünöl nennen und es aus den Blättern von Wintergrün und Scheinbeere isolieren, aber das in den Kaugummis von Bazooka war garantiert künstlich.
Was wurde aus Bazooka Joe?
Die flachen Kaugummis sind aus deutschen Läden weitgehend verschwunden. Dafür gibt es einen recht einfachen Grund. Der deutsche Süßwarenhersteller August Storck (Knoppers, Dickmann’s, Lachgummis, nimm2, Werther’s Echte) hatte sich vom US-Hersteller Topps die Rechte für den Vertrieb in Deutschland gesichert. Die Kooperation lief aber – je nach Quelle – Ende der 1980er oder Anfang der 1990er-Jahre aus und wurde nicht verlängert.

Bazooka Joe Deutschland: Irgendwie anders in Erinnerung
Wichtig war neben dem künstlichen Geschmack und der besonderen Form auch die Bildergeschichte in dem Kaugummi. Sucht man heute im Internet, ist Bazooka Joe ein Junge mit Augenklappe. Das habe ich aber anders in Erinnerung. In meiner Erinnerung ist Bazooka Joe eine Mischung aus Kaugummi-Blase und Bär und ziemlich rosa.
Nun war Bazooka Joe ein ziemlich patriotisches Produkt. Das beginnt schon beim Namen. Zwar stammt der offiziell vom Instrument Bazooka, allerdings hieß so auch eine US-Panzerabwehrwaffe im 2. Weltkrieg, quasi das Gegenstück zur deutschen Panzerfaust. Als Marketing-Manager würde ich aber auch eher behaupten, der Name stamme von einem Instrument als von einer Waffe. Die Waffe ist übrigens nach dem Instrument benannt worden.
Auch ist die Kaugummi-Verpackung – zumindest in den USA – in blau, weiß und rot gehalten, den Farben der US-Flagge. Gut denkbar also, dass in Deutschland einige Änderungen vorgenommen wurden.
Auch in den USA ist man heute nicht mehr so patriotisch wie einst. Der Kaugummi ist zwar immer noch in blau, weiß und rot verpackt, hergestellt wird er aber in Mexiko.